Burgholzhausen-info/ April 16, 2023

Dringend werden Frauen und Männer gebraucht, die an einer Mitarbeit interessiert sind. Die Bewerbungsfrist endet am 19. April.

Was hält aktive Menschen über 60 eigentlich ab, sich für die Mitarbeit im Seniorenbeirat zu bewerben? An dem Informationsabend in der Alten Schule in Burgholzhausen vor drei Wochen beschreibt es Karin Neugebauer, die aktuelle Vorsitzende des Friedrichsdorfer Seniorenbeirates treffend. Die Wahrnehmung habe sich geändert und die Generationen auch. “Die 80-jährigen von heute sind die 60-jährigen von früher. Die Generationen haben sich verändert. Mitmenschen über 85 ist die größte Gruppe geworden.” Oder auf Klar-Deutsch, Menschen, die hier gebraucht werden, fühlen sich nicht alt genug und empfinden sich nicht als Senior oder Seniorin.

Sie bringt es weiter auf den Punkt, wenn sie von den Menschen spricht, die kürzlich das Berufsleben hinter sich gelassen haben und im Ruhestand sind: “Sie brauchen uns noch nicht, aber wir brauchen die Jüngeren!” 

Wenn man in die Nachbarorte schaut, hat die Seniorenarbeit einen anderen Ansatz. In Friedrichsdorf gibt es bereits seit 1980 einen Seniorenbeirat, der ehrenamtlich und selbstständig arbeitet und sich für das Freizeitprogramm, aber auch als Sprachrohr für Menschen über 60 in der Stadt als offizielles Organ einbringt. Das sind 8120 Menschen (Stand Dez. 2022). In Oberursel gibt es eine hauptamtliche Seniorenvertretung. Bad Homburg hat seit 1997 einen Seniorenbeirat, aber auch dort wird die aktive Seniorenarbeit anders strukturiert und organisiert.

Man braucht etwas Idealismus und Spaß“, so Karin Neugebauer zur Arbeit für und mit den Best Agern. Arno Diezmann ergänzt: “Jeder bringt andere Kompetenzen mit. Der eine kommt aus der EDV, andere haben Sozialkompetenzen.” Es ist doch auch schön, wenn man Dinge, die man im Beruf gerne gemacht hat, weitermachen kann und einer sinnvollen Beschäftigung nachgeht.

Es geht um das Kontakthalten der Menschen, wenn das berufliche Umfeld wegfällt, besonders wenn es im persönlichen Umfeld Lücken gibt. “Wie dankbar die Leute sind, wenn sie sich regelmäßig treffen können. Für viele ist der Besuch im Café der Höhepunkt der Woche.” Karin Neugebauer berichtet von sehr netten Gesprächen, die sie immer wieder persönlich erfüllen und berühren.

Sie machen sich stark für die Belange der Senioren in Friedrichsdorf. Von links: Peter Hartmann (Seulberg), Ute Meyer (Seniorenbeauftragte der Stadtverwaltung Friedrichsdorf), Doris Peinze (Burgholzhausen), Karin Neugebauer (Friedrichsdorf, Vorsitzende) und Marion Domjan (Köppern)

Aktive Seniorenarbeit kann die Mitarbeit bei den allseits bekannten Seniorencafés sein, oder bei Besuchen zu Geburtstagen der über 100-jährigen Mitmenschen in der Stadt. “Und es gibt derer mehr als man denkt”, lacht Karin Neugebauer. Organisierte Wanderungen, anspruchsvolle Fahrradtouren, jährliche Informationsmessen, der neue Handarbeitskreis oder wie in Köppern ein Spielkreis, das alles möchte betreut werden. Das Thema Mobilität ist ein Dauerthema, hier vertritt der Seniorenbeirat immer wieder neu die Interessen der Menschen, und es betrifft längst nicht nur Ältere. Die Fahrpläne sind zu klein gedruckt, früher erstellte die Stadt eigene, besser lesbare Pläne. Bus- und Bahnabfahrt sind nicht aufeinander abgestimmt. Barrierefreie Zugänge zu Bücherei, Kirchen und Geschäften, Themen wie die nette Toilette oder gut erhaltene Ruhebänke sind in der Gesamtaufgabenliste dabei. In Burgholzhausen wird längst nach einer Haltestelle in der Nähe des Spessartrings/Dieselstraße für den Stadtbus gefragt.

Mitarbeit im Seniorenbeirat ist kein Full-Time Job. Doris Peinze bestätigt, dass die persönliche Einsatzzeit steuerbar ist. In dem sich schnell veränderten Lebensumfeld braucht es Menschen, die helfen, die nächsten vier Jahre richtungweisend für die Generation 60+ zu prägen, auch für ihre eigene Zukunft und die es vor allem mit Spaß tun.

Melden Sie sich jetzt an! Wenn Sie Fragen haben oder mehr erfahren wollen, fragen Sie jederzeit gerne Doris Peinze, Telefon 06007 / 1010 oder Ute Meyer vom Seniorenbüro der Stadt Friedrichsdorf unter Telefon 06172/7311338.

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