Neue LED-Technik spart nicht nur Stromkosten bei der Straßenbeleuchtung, sondern sorgt für ausgezeichnete Ausleuchtung der Wege und Straßen in Burgholzhausen. Das Licht kommt dahin, wo es gebraucht wird. Die Beleuchtung wird in drei Phasen umgestellt.
Licht ist in der kalten Jahreszeit von enormer Bedeutung. Der 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres und Tag der Wintersonnenwende, nur rund 7,5 Sonnenstunden sind uns vergönnt. Die Burgholzhäuser schmücken ihre Fenster mit Lichtern, am Adventskranz wurde die 4. Kerze angezündet. Der Freie Platz im alten Ortskern von Burgholzhausen ist seit Ende November umrahmt von einer warmgelben Lichterkette, der Burgholzhäuser Weihnachtsbaum erstrahlt jeden Abend vor der Kulisse der alten Fachwerkhäuser. Das Licht macht den Platz gemütlich. Nur die weiße Lichtkugel direkt am Weihnachtsbaum sticht hervor und bricht das Ambiente. Sie erscheint grell leuchtend in 3 Meter Höhe, leuchtet punktuell in der Höhe. Die alte Kugelbeleuchtung wurde in den 80er Jahren im Rahmen der Ortserneuerung gestellt. Längst ist sie in die Jahre gekommen, oftmals von innen verdreckt, manche Glasscheibe ist gebrochen. Ersatzteile werden nur noch im alten Lampendepot der Stadtwerke gefunden, sie stammen inzwischen aus alter Beleuchtung im Anemonenweg. Wie kleine Monde sind sie in den Straßen von Alt Burgholzhausen verteilt. Helmut Hostert vom Garten- und Tiefbauamt der Stadt Friedrichsdorf beurteilt nicht nur die Technik, sondern auch die Leuchtleistung klar als veraltet: „Die alten Leuchten haben eine schlechte Lichttechnik, wo 80% des Lichtes nicht auf die Straße kommt.“

Die Kugellampen strahlen weitgehend nach oben und sind weithin sichtbar, doch den Bodenraum erreicht nur wenig Lichtleistung.
Innerhalb der nächsten drei Jahre soll die Straßenbeleuchtung in ganz Friedrichsdorf umgerüstet werden, OVAG und SÜWAG setzen auf die gleiche LED-Beleuchtungstechnik. Mit der SÜWAG wurde bereits 2023 ein bis 2042 laufender Vertrag geschlossen, mit der OVAG, die für die Stromversorgung in Burgholzhausen zuständig ist, ab 1. Januar 2026 ebenfalls bis 2042. Danach geht die Straßenbeleuchtung ins Eigentum der Stadt Friedrichsdorf über.
In Burgholzhausen gibt es insgesamt 457 Lichtpunkte, wie man einer Vorlage der Stadtverordnetenversammlung entnehmen kann, nur 85 davon sind auf dem aktuellen LED-Standard. Im alten Ortskern stehen insgesamt 71 der weißen Kugelleuchten, deren Wartungsvertrag längst abgelaufen ist. In drei Bauabschnitten werden sie modernisiert und sind damit Bestandteil des neuen Vertrags. Die Straßenbeleuchtung soll zu 100% aus Ökostrom gespeist werden. Ursprünglich war eine Umstellung der Straßenbeleuchtung nur im Rahmen von Straßensanierungsarbeiten angedacht, doch das hätte einen sehr langen Umstellungszeitraum bedeutet. Die laufenden Kosten werden jetzt signifikant gesenkt, mit einer Stromersparnis von rund 85% in der Gesamtstadt wird durch die Umstellung auf LED gerechnet. In Zahlen ausgedrückt, kostet der Verbrauch der Straßenbeleuchtung die Friedrichsdorfer Bürger aktuell über 42.000 Euro im Jahr, dazu kommen fast 10.000 Euro Wartung und zusätzliche Wartungskosten für die Altlampen ohne Wartungsvertrag. Durch die neuen Verträge reduzieren sich diese laufenden Kosten inklusive Wartung auf jährlich rund 29.000 Euro bei einer Vertragslaufzeit von 17 Jahren. Eine Amortisation der Investitionskosten ist bereits nach 6 – 7 Jahren erreicht.

Die neue Ausleuchtung in der Kur in Burgholzhausen zeigt den Weg des Lichtstrahls von der Lampe und die Ausleuchtung par excellence: der schmale Weg ist durch die neue Leuchttechnik tatsächlich hell ausgeleuchtet in den Abendstunden und erleichtert Fußgängern die Sichtbarkeit des Weges.
Seit Ende November bereits können die Burgholzhäuser vergleichen, die Hintergasse, die Zeil und auch die Kur wurden bereits umgerüstet. Am Freien Platz stehen alte und neue Leuchten in unmittelbare Nähe und erlauben einen direkten Vergleich der Lichtausstrahlung. Die neuen Lampen sind mit 5-6 Meter höher, die neue Form wirkt gefällig und passt zum historischen Ortskern. Beim Weihnachtsbaumstellen des Vereinsrings hörte man positives Feedback von Anwohnern. Ein Gang durch die Kur Richtung Königsteiner Straße oder der Weg von der Turnhalle in den alten Ortskern wirkt besonders in den Abendstunden inzwischen komplett anders. Obwohl weniger Lampen stehen, ist der ganze Weg ausgeleuchtet und vermittelt Sicherheit. Die andere Technik ist nicht nur insektenfreundlicher, sondern leuchtet nach unten und nicht in die Weite wie die alten Lichtkugeln. Das Licht erscheint wärmer und dennoch hell. Herr Hostert erklärt, „Das Licht ist gerichtet und da sind langstrahlende Gehwegspiegel verbaut.“ Die Straßenlampen enthalten sogenannte Spiegelwerfer-Systeme, wo spezielle Facettenspiegel das Licht gleichmäßig und blendfrei auf Gehwege und Straßen streuen. Fußgänger und Autofahrer sehen den Weg besser. Auch wenn die neuen Lampen höher sind oder nahe eines Fensters stehen, wird das Licht nach unten und nicht in gleicher Höhe in die Weite gelenkt. Bei manchen Anwohnern stoßen die neuen Lampen erst einmal auf Widerstand, bis nach der Installation die Leuchten selbst durch die andere Lichtausstrahlung doch überzeugen. Anders ist auch, dass sich die Abstände der neuen Straßenbeleuchtung verändern wird. So wurde am Rande des Freien Platzes eine Leuchte bereits weiter auf die Burgholzhäuser Zeil versetzt. Die Anlage wird durch die Lichtplaner der OVAG komplett neu Ingenieur-geplant, und dabei natürlich auch nach den Standorten vor den Häusern geschaut, d.h. die neuen Straßenlampen werden nicht unbedingt am gleichen Platz wie die alten verbaut. Die neuen Lampen kommen zusätzlich zum reduzierten Energieverbrauch mit einer starken Reduzierung der CO2-Emissionen einher und leisten einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. (SN)

Die neuen Straßenlampen sind sichtbar höher als die alten und lenken dank langstrahlender Gehwegspiegel das Licht dorthin, wo es der Fußgänger oder Autofahrer benötigt.

Hier an der Zeil steht die alte Kugellampe direkt neben den neuen LED-Leuchten. Sofort sichtbar: Die kleine Straße ist komplett ausgeleuchtet.

Direkter Höhenvergleich zwischen der drei Meter hohen alten Lampe auf dem Freien Platz und der – inzwischen versetzten – neuen LED-Lampe am Anfang der Zeil.

Die alten Kugelleuchten wirken wie Monde in der Abenddämmerung im historischen Ortskern. Wir sind gespannt auf die zukünftige Leuchtwirkung, wenn die neue Beleuchtung in der nächsten Ausbauphase gesetzt wird.

Auch in der Hintergasse ist der Gehweg tatsächlich voll ausgeleuchtet, seitdem die neuen Lampen stehen.

Im nächsten Jahr ist er Vergangenheit: der „Leuchtmond“ hinter dem Burgholzhäuser Weihnachtsbaum am Freien Platz.